16. Februar 2017
Europa - Quo vadis?
Über einen ausgesprochen hochkarätigen Referenten aus der Wirtschaft konnte
sich der Aktionskreis für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft e.V. bei
seiner traditionellen Veranstaltung am Vorabend der 53. Münchner
Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischer Hof in München freuen.
Vorsitzender Tobias Kurzmaier hatte den Vorsitzenden des Aufsichtsrats der
Deutschen Bank AG Dr. Paul Achleitner eingeladen, der in
seinem Vortrag versuchte, die Frage "Europa - Quo vadis?" zu beantworten.
Achleitner gab zu bedenken, dass "Europa immer nur durch Krisen nach vorne
gekommen ist". Den Brexit wertete er für England als ein "Desaster", für den
Rest Europas als "schwierig". "Die Globalisierung und vor allem
Digitalisierung verändern unsere Gesellschaft dramatisch, aber die
Industrialisierung vor 100 Jahren hat das noch einschneidender getan", so
Achleitner. Der Aufsichtsratsvorsitzende mahnte, Russland wieder verstärkt
einzubeziehen. "Da das Land wirtschaftlich fast nichts mehr zu bieten hat,
wird es sich wieder immer mehr als Militärmacht generieren", so Achleitner.
Dr. Paul Achleitner bei seinem Vortrag: "Ich kenne nur zwei Länder auf der
Welt, in denen Industriepolitik richtig funktioniert: Singapur und Bayern."
Botschafter Wolfgang Ischinger bei seiner Keynote: "Noch nie hatten wir eine
Münchner Sicherheitskonferenz mit so vielen Fragezeichen."
Vorsitzender Tobias Kurzmaier im Gespräch mit Dr. Paul Achleitner. Den Satz,
den Kurzmaier aus einem Vortrag Achleitners vor Studenten in Bezug auf die
Finanzwelt "Es ist alles eine große Show" zitierte, wollte der
Aufsichtsratsvorsitzende so nicht stehen lassen, ihn aber auch nicht
vollständig revidieren.
Für Dr. Achleitner gab es vom Vorsitzenden Tobias Kurzmaier das
traditionelle Gastgeschenk, den AKWPW-Regenschirm. Kurzmaier unterstrich bei
der Übergabe, dass es sich um einen Regen- und nicht Rettungsschirm handelt.